Viele Menschen suchen die Therapieverfahren der Chinesischen Medizin (CM, TCM), weil sie eine nebenwirkungs­arme, sichere und umfassende („ganzheitliche“) Therapie anstreben.

Tatsächlich kann die Chinesische Medizin in vielen Fällen auch dann Beschwerden lindern, wenn die bei uns etablierte westlich-naturwissenschaftliche Medizin ausgereizt ist. Darüber hinaus hat die Chinesische Medizin ein großes Potential für die Prävention vieler Erkrankungen, die individuelle Leistungsoptimierung (körperlich, geistig, vor Prüfungen, für Healthy Aging) und für die Verbesserung der emotionalen Lebensqualität

Die CM soll die westliche Medizin nicht ersetzen, sondern in ihrer hervorragenden Weise sinnvoll ergänzen. Wir raten deshalb zu einer kombinierten Anwendung von westlicher und Chinesischer Medizin.  Nur die vernunftgerechte Kombination der Medizinformen aus Ost und West erfüllt unser Bedürfnis nach Wirksamkeit und Sicherheit!

Auf dieser Seite finden Sie grundsätzliche Auskünfte zum Heilsystem der TCM und zu allen sieben Heilmethoden, ihrer Wirkweise und ihren Anwendungsgebieten. Mehr über die TCM erfahren Sie in allgemein verständlicher Weise in dem Buch „Heilen mit der Intelligenz des Körpers“, einem neuen Bestseller von Henry Johannes Greten, das Sie problemlos in jeder Buchhandlung, über das Netz oder im Webshop bestellen können. Außerdem helfen Ihnen die folgenden Links weiter:   2 Blogs

Wir hoffen, dass wir zumindest einen Teil Ihrer Fragen auf diese Weise klären können. Natürlich freuen wir uns auch über Ihre persönlichen Anfragen, die Sie am besten kurz per Mail an patient@dgtcm.de stellen.

Wir geben Ihnen zu Ihrem Anliegen gerne auch individuelle Auskünfte, die notgedrungen eher allgemeiner Art sein müssen, denn unsere Mitarbeiter sind nicht berechtigt, medizinische Therapieratschläge zu geben.

Dafür fallen bei uns keinerlei Gebühren an. Gerne können Sie uns unterstützen, denn nur mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Arbeit fortsetzen, die für viele Menschen sehr wichtig ist. Werden Sie als Patient förderndes Mitglied in unserer Gemeinschaft! Wir sind eine gemeinnützige wissenschaftliche Fachgesellschaft. Das bedeutet übrigens auch, dass Spenden für die gute Sache voll steuerabzugsfähig sind.

In besonderen Fällen wird es vielleicht nötig sein, dass wir zu Ihren Anliegen speziell ausgebildete Ärzte unserer Gesellschaft befragen. Dann ist es möglich, Ihnen ggfs. auch weitergehende und Ihren Einzelfall betreffende Auskünfte und Hinweise zu vermitteln.

Übrigens: Auch wenn Sie kein Arzt/keine Ärztin sind, können Sie bestimmte Verfahren der TCM im gesetzlichen Rahmen kompetent anwenden und lernen. Das kann für Sie privat und zugleich auch beruflich interessant sein.  Wenn Sie eines der sieben Verfahren besonders anspricht, klicken Sie dort einmal auf Ausbildung, 

Die Chinesische Medizin funktioniert ein wenig anders als die bei uns verbreitete westlich-naturwissenschaftliche Medizin. Obwohl sie aus Asien kommt, beruht sie eigentlich nicht auf einer etwas nebulösen Asiaphilosophie, wie man es häufig liest. Tatsächlich beruht sie auf einem eigenen Wissenschaftssystem. Man kann daher sagen, sie ist eine östlich-naturwissenschaftliche Medizin.

Heilen auf einer guten Grundlage – die Chinesische Funktionsdiagnose

Die Chinesische Medizin ist eine ideale Ergänzung zur westlich-naturwissenschaftlichen Medizin. Das liegt vor allem an ihrem besonderen wissenschaftlichen Ansatz, der hierzulande noch viel zu wenig bekannt ist. Jede Form von Medizin muss die Symptome eines Patienten aufnehmen, verstehen und daraus eine Handlungsanweisung für Heilung, für die Therapie ableiten. Man nennt diese Handlungsanweisung auch die Diagnose. Je genauer die Diagnose, desto genauer und wirksamer ist die Therapie.

In der westlich-naturwissenschaftlichen Medizin geschieht die Deutung der Symptome ganz wesentlich durch Messungen, zum Beispiel durch die Laborwerte in einer Arztpraxis. Dazu gehören nicht nur die Blutwerte, sondern auch Messungen wie die Lungenfunktion oder das EKG. Auch das Röntgen, Kernspinaufnahmen und andere Bilder dienen der Ausmessung des Körpers. So entsteht ein zuverlässiges Bild, das man im Großen und Ganzen auch als ein Abbild der Hardware des Körpers bezeichnen kann. Es geht um die messbare Struktur des Körpers, seiner verschiedenen Bauelemente, aus denen der Körper besteht. Die Diagnose der westlichen Medizin ist also eher eine Hardware-Diagnose. Man könnte die westlich-naturwissenschaftliche Medizin als eine Medizin verstehen, die eher den Zustand der Hardware bestimmt, um die Krankheiten zu erklären.

Dabei ergibt sich das Problem, dass die deutlich überwiegende Zahl von Alltagsbeschwerden gar keine Veränderungen im Blutbild, den Laborwerten usw. zeigen Das kennt eigentlich jeder: eine Patientin fühlt sich schlecht und matt, geht zum Arzt. Er nimmt Blut ab und sagt, es ist alles in Ordnung. Für die Patientin ist diese Herangehensweise nicht befriedigend. Das hat zur Folge, dass die Ursache vieler Symptome nur ungenügend erfasst werden können. Die wissenschaftliche Fachliteratur schätzt den Anteil der Patienten ohne messbare Ursache der Störungen recht hoch ein, die Schätzungen belaufen sich auf fast neun von zehn Patienten[i], der Anteil unerklärlicher Symptome und Wahrnehmungen auf ca. 15 %. Das könnte daran liegen, dass die Diagnose in der bei uns etablierten Medizin so stark auf die Hardware fokussiert und dabei die funktionellen Ursachen eher in den Hintergrund stehen. Das wirkt auf den ersten Block erstaunlich, vielleicht sogar befremdlich. Wie also kann das sein?

Man kann das an einem einfachen Beispiel erklären: wenn Sie ein CT-Bild von einer Kommode machen würden, dann wäre meist die Diagnose ohne Befund. Nichts ist gebrochen, alle Scharniere sind intakt. Aber trotzdem kann es sein, dass die Kommode klemmt, und das würde man auf einem einfachen Bild nicht erkennen können. Die Struktur der Kommode ist also in Ordnung, aber sie funktioniert trotzdem nicht richtig.

Stellen Sie sich einmal vor, wie sich dieses Vorgehen auf die Diagnose und die Behandlung von Rückenschmerz auswirken könnte. Die Spannung der Muskeln und Sehnen, die Durchblutung von Nerven und Muskeln, die Funktion der Weichteile sind auf diesen Bildern gar nicht zu messen. Das führt naturgemäß zu Fehleinschätzungen.

Zitat: Ein Großteil der in Deutschland durchgeführten Rücken-Operationen könnte einer Analyse der Techniker Krankenkasse zufolge unnötig sein. Acht von zehn Patienten, die vor einer geplanten OP eine Zweitmeinung einholten, bekamen dabei die Empfehlung, auf den Eingriff zu verzichten, wie die Techniker Krankenkasse (TK) im Vorfeld des Tags der Rückengesundheit am Montag (15.3.2021) mitteilte. Untersucht wurden demnach 6000 Fälle aus den Jahren 2013 bis 2019, die an bundesweit 30 Schmerzzentren eine Zweitbegutachtung erhielten. Redaktionsnetzwerk Deutschland vom 15.03.2021).

Die chinesisch-naturwissenschaftliche Herangehensweise unterscheidet sich grundsätzlich von diesem Vorgehen. Man könnte sie im Vergleich hierzu als eine Art Software-Medizin bezeichnen. In der Tat kann man den Körper als eine Art Zellenstaat bezeichnen (Virchow, 1853/1855), der wie jede Hardware auch eine Software benötigt, um zum Leben erweckt zu werden. Diese Software braucht man, um geordnet zu funktionieren, und um Körper und Seele in ihren Gleichgewichten zu stützen. Die westliche Medizin teilt diese „humane Software“ in die drei Teile Sympathikus, Parasympathikus und Darmnervensystem ein. Ihre Funktionen sind der Medizin schon seit 100 Jahren bekannt (Langley 1921), aber es gibt nur wenige Möglichkeiten diese Software zu beeinflussen.

Weil diese Funktionen so schwer zu messen sind bedient sich die Chinesische Medizin nun einer anderen Methode, die Symptome, Wahrnehmungen und Beobachtungen eines Patienten zu deuten. Sie verfolgt dabei eine eigene, genaue und erstaunlich effiziente Systematik. Die Chinesische Medizin verwendet zur Beschreibung hierzu ganz eigene Begriffe, die auf den ersten Blick fremd und gar esoterisch anmuten könnten. Sie werden manchmal auch als „philosophische Grundlagen“ der TCM übersetzt. Das ist nicht nur inhaltlich nicht wirklich zulässig, es verhindert auch die Integration der Chinesischen Medizin.

Erst vor relativ kurzer Zeit wurden diese Begriffe in ihrer biologischen und medizinischen Bedeutung entschlüsselt. Dadurch haben wir auch die chinesische Diagnosestellung neu verstehen gelernt und in die Sprache der westlichen Medizin übersetzt. Das ebnete den Weg zu einer besseren Integration der TCM, zu einer genaueren Diagnose und zu besseren Heilerfolgen, die durch eine Reihe von internationaler Publikationen doppel-verblindet belegt werden konnten. Das blieb auch in China nicht unbemerkt:

“… the Heidelberg model … can be regarded as the future model to integrate Chinese Medicine in Western health care systems and research.” Brief von Yulong Shen, Generaldirektor der State Administration of Traditional Chinese Medicine vom 29.09.2005). 

Nach neueren Erkenntnissen entsteht durch die systematische Beobachtung und Erhebung der Symptome, Körperempfindungen und Emotionen, der Befunde der Zungendiagnose und des Gesamteindrucks des Patienten ein Funktionsbild des Körpers, eine funktionelle Diagnose. Diese Funktionen werden vom Gehirn wie von einem Computer gesteuert. Insofern ist sie eine Art Software-Medizin, die sich mit dem Einfluss der menschlichen Software auf die Tätigkeit der einzelnen Leibesgebiete und Organregionen, der Muskeln, Knochen, Sehnen und des Emotionsapparates beschäftigt.

In der westlichen Medizin bezeichnet man den Teil des Gehirns, der wie ein Computer den Körper steuert, als das vegetative Nervensystem. Es funktioniert ganz automatisch und im Allgemeinen merkt man von dieser Funktionssteuerung nicht viel, denn sie läuft automatisch im Unterbewusstsein ab. Fehlsteuerungen aber, die ungewöhnliche und kranke Funktionen bewirken, werden zu fühlbaren Symptomen, der Patient fühlt sich ungesund und geht zum Arzt.

Funktionsstörungen und Symptome des Alltags beruhen zu einem hohen Teil auf Fehlsteuerung der Softwarepakete des Vegetativums, die die westliche Medizin nur schlecht oder gar nicht beeinflussen kann. Eine Software-Medizin, die über die nervliche Steuerung des Gehirns wirkt, das wäre aus Sicht der Ärzte und Patienten höchst wünschenswert. Und genau hier setzt die Chinesische Medizin an.

Hand aufs Herz: wenn Ihr Computer nicht so will wie Sie, was machen Sie? Tauschen Sie gleich die Festplatte, den Monitor oder das Motherboard (die Hardware) aus oder reparieren Sie das Ding mit der Methode Reset und Upgrade aufspielen?

Die Chinesische Medizin kann unsere Software wieder zum Laufen, die funktionellen Gleichgewichte von Körper und Seele in Ordnung bringen und auf diese Weise viele Symptome lindern, die mit der westlichen Medizin schwer oder gar nicht zu behandeln sind. Interessanterweise steuert das vegetative Nervensystem, über das die TCM viele ihrer Wirkungen entfaltet, auch die tiefsten Gefühle in uns. Die Therapien helfen daher häufig auch bei emotionalen und mental bedingten Symptomen. Außerdem gibt es auch Heilpflanzen und andere Methoden, die wir weiter unten kurz erklären.

Mehr darüber erfahren? In diesen Blogs wird alles noch weiter erklärt.

2 links zu den Blogs St Antony und de andere, P bitte eintragen

Unserer Forschung kann Ihnen helfen.

Wir sind und waren regelmäßig an wissenschaftlichen Projekten und der universitären Lehre beteiligt, bisher u.a. in Zusammenarbeit mit Abteilungen der Universitäten Heidelberg, Hamburg, Magdeburg, Rom, Berlin, Porto, Mainz, dem American College of Acupuncture and Oriental Medicine Houston, Yale, dem Texas Medical Center, dem WHO Collaborating College Beijing, der Shanghai University of TCM…

Laufend veröffentlichen wir die Ergebnisse in Fachzeitschriften, über 140 solcher Arbeiten benennen wir hier auf unserer Website Sie können sie gerne per Mail oder als Ausdruck zuschicken lassen, z.B. als Information für Ihren Hausarzt und als Beleg zur Weitergabe an Angehörige und Interessierte.

Die Themen sind überaus vielfältig. Eine kurze Übersicht Erkrankungen, bei denen die Behandlung mit der TCM hilfreich sein kann, haben wir hier zusammengestellt. Wir haben sie „von Kopf bis Fuß“ angeordnet, damit Sie sich besser zurecht finden. Weiter unten finden Sie eine Beschreibung der einzelnen Therapieverfahren. Die dortigen links verweisen auf die Anwendung der Verfahren bei weiteren Erkrankungen, dort geordnet nach den verfahren, zB. Akupunktur, Arzneitherapie u.s.w. .

• Parkinson, MS, Demenz und andere neurologischen Erkrankungen
• Behandlung von Gangstörungen, Schlaganfällen und Multipler Sklerose
• Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und andere Sehstörungen

• Allergien
• Asthma, Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD), Atemnot verschiedener Ursachen
• Z.n. Thoraxoperationen, postoperative Schmerzen
• Linderung von Magen-Darm-Symptomen wie Schmerzen, Oberbauchsyndrom, Reizdarm, „leaky gut“ Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln, Beschwerden nach Bauchoperationen
• Rückenschmerzen
• Knieschmerzen
• Rheuma und andere Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen)
• Therapie der Volkskrankheit Polyneuropathie
• Reduktion der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie
• Naturstoffe zur unterstützenden Krebstherapie
• Kombination der TCM mit Hyperthermie bei Tumoren und Prostataleiden, , FILM DGHT
• Stärkung der Abwehr (messbare Effekte durch Naturstoffe und Akupunktur)
• Behandlung von Herzinsuffizienz
• Lungenerkrankungen wie Asthma und Chronisch Obstruktive Bronchitis (COPD)
• Behandlung der Nebenhöhlen (Sinusitis)
• Kopfschmerzen, Migräne

Der Chinesischen Medizin steht ein ganzes Arsenal von Behandlungsmethoden zur Verfügung, die sie individuell für die Patienten einsetzen und miteinander kombinieren kann. In diesem Abschnitt möchten wir Sie kurz mit den wichtigsten therapeutischen Verfahren vertraut machen. Genauere Erklärungen finden Sie in der von uns empfohlenen Fachliteratur (Link zum Kursbuch und zum Buch Heilen mit der Intelligenz des Körpers).

Man kann heute die Wirkmechanismen wissenschaftlich sehr gut erklären, die traditionell mit Begriffen wie „Qi“ oder „Energie“ beschrieben werden. Bei dieser Erklärung spielen sogenannte Reflexe eine wichtige Rolle, deren Wirkungen über das Nervensystem erzeugt werden. Diese Reflexe können durch Nadeln, Erwärmen, Schröpfgläser, schabenden Steinen (Gua sha) und nicht zuletzt durch die heilende Berührung mit den Händen bewirkt werden.

Außerdem gibt es – wie in der westlichen Medizin – Arzneistoffe, die in der TCM überwiegend aus Pflanzen bestehen. Alle von uns geprüften Ärzte der Chinesischen Medizin verwenden übrigens ausschließlich landwirtschaftlich produzierte Heilpflanzen, die nicht unter Artenschutz stehen, und vor allem keine Bestandteile haben, die aus geschützten Tier- und Pflanzenarten hergestellt werden. Alle Heilstoffe werden von deutschen Apotheken geprüft, ihre Identität und Reinheit können so garantiert werden.

Bei den Reflexverfahren spielt die Akupunktur bei uns die wichtigste Rolle. Immer wieder werden wir gefragt, wie sie wirkt, und auch, wie man einen guten Akupunkteur erkennt. Das Prinzip ist einfach. Sicher erinnern Sie sich an ihre Besuche beim Kinderarzt. Manchmal schlägt er mit einem kleinen Hämmerchen unter die Kniescheibe und das Bein schnellt automatisch nach vorne.

Das Prinzip dahinter kennen Sie vom Armaturenbrett Ihres Autos. Wenn die Tür nicht richtig geschlossen wird, dann wird ein Signal erzeugt, das auf dem Armaturenbrett erscheint. Natürlich werden viele solcher Signale im Motor, den Scheinwerfern und sonst wo gebildet und an die elektronischen Bauteile Ihres Wagens weitergeleitet. Eine Software im elektronischen Gehirn des Autos kann dann z.B. entscheiden, ob Sie rechts heranfahren müssen oder ob Sie die Handbremse lösen müssen. Etwas ähnliches passiert auch im Körper.

Bei dem sanften Schlag des Kinderarztes drückt das Hämmerchen auf ein ganz bestimmtes Hautareal. Es handelt sich um einen genau umschriebenen Punkt nahe der Körperoberfläche, der in diesem Fall eben in der Kniescheibensehne verborgen ist. Dort befinden sich Empfängerzellen des Körpers (Rezeptoren), die den Schlag aufnehmen und in ein Stromsignal umwandeln, genau wie im Auto. Diese Stromsignale gelangen in Rückenmark und Gehirn, wo sich die Software des Körpers befindet. Reflexpunkte funktionieren also im Prinzip wie ein Schalter. Dabei entsteht eine Funktionsänderung des Körpers. Das funktioniert nicht nur im Bein eines Kindes, sondern in sehr vielen Geweben des Körpers. Ein wirklich sehr umfassendes Wirkprinzip, dass unserem Körper hilft auch in widrigen Umständen die richtigen Funktionen aufrecht zu erhalten

Wer es genau wissen will: man teilt diese Software in die drei schon benannten Softwarepakete ein, die seit der Urzeit unser Überleben gesichert haben: Der Sympathikus aktiviert uns, wir werden wach und kampfbereit. Er kann deshalb Stresserkrankungen hervorrufen. Der Parasympathikus regeneriert uns in den Ruhephasen und kann hier und da prophylaktisch dem Sympathikus entgegenwirken, wenn z.B. der momentane Stresspegel einfach überhandnimmt. Dann kann es z.B. zu hohem Blutdruck, Herzbeschwerden und Muskelverspannungen kommen. Es droht uns sonst, dass „bei uns eine Sicherung durchbrennt“. Das Darmnervensystem (enterales Nervensystem) sorgt für Ordnung bei der Nahrungsaufnahme, die Grundlage des Lebens. Das alles illustriert, wie außerordentlich stark die Wirkungen der Software des automatischen („vegetativen“) Nervensystems den ganzen Körper und sogar die Emotionen durchdringen.

Die Chinesische Medizin hat über 372 solcher Schalter­punkte genau analysiert und kann sie systematisch auslösen. Diese Schalter heißen Akupunkturpunkte. Sie haben, ähnlich wie Schalter – einen Einfluss auf Nervenleitbahnen, die zu allen möglichen Geweben im Zellenstaat des Menschen eine Verbindung haben. Sie kann damit automatische Wirkungen in allen möglichen Geweben des Körpers erzeugen. Diese Wirkungen betreffen also nicht nur die Muskeln der Beine, sondern manchmal auch das gesamte biologische System des Menschen.

Man kann auf diese Weise Fehlsteuerungen des Nervensystems und den damit verbundenen Symptomen entgegenwirken. Das ist ein wenig so, also würde man die Fehlsteuerung durch ein Computerprogramm mit einem Upgrade in Ordnung bringen. Um die Möglichkeiten dieser Softwarereparatur voll zu nutzen, ist es zunächst wichtig zu verstehen, in welcher Ausgangslage sich der Körper befindet. Eine laufende Nase braucht eben andere Punkte als eine trockene Nase. Die Art der Fehlsteuerung ist also entscheidend für die Wahl der Punkte. Auch die Art, wie diese Punkte gereizt werden, ist von großer Bedeutung. Deshalb unterscheidet man eben zum Beispiel die Behandlung mit Nadeln, Schröpfgläsern, die Behandlung mit der Hand oder das Erwärmen.

Das Problem dieser Methode ist gegenwärtig häufig noch, dass die Wirkungen der Reflexpunkte auf den Körper mit für uns fremd klingenden Begriffen wie qi, Energie, yin und yang, „Elemente“, beschrieben werden. Die Grundbegriffe dieser Medizin haben wir auf ihre biologische Bedeutung untersucht. So entstand des Heidelberger Modell, der TCM. Wir konnten die Diagnose, die Therapie und die Menschen dadurch viel besser verstehen. Auch die innere Logik der TCM als Wissenschaft der Systembiologie (der „Ganzheitlichkeit“) wurde auf diese Weise klarer erkennbar. Dadurch hat sich auch die Wirksamkeit der Akupunktur unserer Ärzte gegenüber anderen Konzepten deutlich verbessert, wie Studien eindeutig beweisen.

Das Wichtigste scheint uns aber: wir können die TCM von der Pseudophilosophie befreien, mit der westlichen Medizin sinnvoller kombinieren und den Nutzen beider Systems voll vereinen. Es stehen uns dazu aus der Chinesischen Medizin eine Reihe interessanter Therapieverfahren zur Verfügung:

• Die Akupunktur, eine systemische Reflextherapie für ein Upgrade unserer Körperfunktionen. Wir führen seit Jahrzehnten eine systematische und gut strukturierte Akupunkturausbildung für Ärzte durch, die von den deutschen Ärztekammern zur Fortbildung der Ärzte in Akupunktur anerkannt ist, jedoch weit über das dort geforderte Minimum hinausgeht. Auch das Erwärmen der Punkte mit Moxa gehört zu dieser Behandlung. Apropos Erwärmen: diese Behandlungsform ist in der klassischen TCM genauso wichtig wie die Nadelbehandlung. Sprichwörtlich sagt man in China auch, man soll nicht zu einem Arzt gehen, bei dem es nicht ein wenig nach Moxa (Beifuß) duftet.
• Die Chinesische Manuelle Therapie (CMT) ist gewissermaßen eine Fortsetzung der Akupunktur mit den Händen. Es gibt verschiedene therapeutische Verfahren mit insgesamt über 60 Formen, um die Haut, Unterhaut, Muskeln und auch die Bewegungselemente des Körpers zu neuem Wohlgefühl zu bringen, zu lösen und zu bewegen. Link
• Chinesische Gesundheitsübungen wie Qigong und Taiji. Diese Therapieformen nannte man früher „chinesisches Schattenboxen“. Dabei werden mit einer besonders konzentrierten Wahrnehmung Atembewegung und Körperfunktion „neu programmiert“ und bis in die sog. Tiefenemotionen hinein verändert. Unsere Wissenschaftler haben hierzu bereits 15 verschiedene wissenschaftliche Publikationen und 21 Masterarbeiten verfasst (Stand Juli 2023). Die Wirkungen bei Burnout, Ängsten, Lernstörungen und vielen anderen Indikationen konnten dadurch wissenschaftlich belegt werden .

In der Zwischenzeit gibt es sogar einen von der Industrie- und Handelskammer anerkannten Abschluss als Qigonglehrer. Link.

Viele dieser Therapieformen eignen sich für Ärzte und Physiotherapeuten, aber auch für den Gebrauch in der eigenen Familie kann man sie erlernen und ihre erstaunlichen Wirkungen für sich selber nutzen. Link.

• Psychotherapie der TCM (PTTCM) ist eine bei uns im Westen entwickelte Anwendung chinesischer Lebenserkenntnisse auf der Grundlage eines westlichen Werte- und Weltverständnisses. Hier wird die chinesische Kunst, den Körper und die Seele zu lesen in besonderer Weise in die Lebensberatung und auch die psychotherapeutische Praxis integriert. Link
• Chinesische Ernährungslehre. Seit Jahrtausenden haben die Chinesen die Kunst, mit Nahrung zu heilen zu einer besonderen Kunst entwickelt. Was wir heute bei den „Ernährungs-Docs“ im Fernsehen erfahren, weiß die Chinesische Medizin in den meisten Fällen schon seit ihren Anfängen. Sie heilt mit Methoden, die schon 2000 Jahren geholfen haben: „Du bist, was du isst.“ Man kann diese Lehre zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten, wiederkehrenden Infekten, Nahrungs­mittel­unverträglichkeiten, zur Behandlung von Rheuma und vielen anderen Erkrankungen einsetzen. Sie ist ein unentbehrlicher Helfer im Alltag für alle, die gesundheits- und ernährungsbedingt leben wollen und ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchten. Wir bieten auch Kurse für Laien und ihre Kinder an. Link.
• Die Chinesische Arzneitherapie ist bei uns im Westen über Jahrzehnte immer besser verstanden worden. Der wichtigste Unterschied zur westlichen Arznei- und Chemotherapie besteht darin, dass man an verschiedenen Stellen des Körpers zugleich wirken möchte.

Der Grundgedanke besteht darin jeweils relativ geringe Mengen eines Mittel zu verwenden, dafür aber diese Mittel gekonnt zu kombinieren. So will man vorsichtige und umfassendere Einflüsse auslösen, um das Gesamtsystem Mensch von verschiedenen Seiten her zu behandeln. Wissenschaftlich nennt man ein solches herangehen eine Multi-Target- oder Multi-Substance-Therapie.

Dieses Vorgehen zielt auch auf noch etwas ab: wenn eine Monosubstanz (z.B. in einer Pille) nicht reicht, dann kann man ganze Kombinationen aus den Pflanzen systematisch nutzen und in manchen Fällen und diese sind nicht selten – Linderungen und Heilungen sehen, die eine Einzelsubstanz zuvor nicht bewirken konnte. Es ist auch wichtig, auf die Qualität der Arzneien zu achten. Vor allem die Herkunft und Reinheit der Arzneipflanzen und Heilstoffe müssen garantiert sein. Also bitte nicht einfach irgendetwas im Internet bestellen! In der Apotheke ist es zwar teurer, aber in Deutschland mit modernsten Methoden auf Rückstände und Identität kontrolliert. Einige asiatische Prüfungen haben sich als nicht stichhaltig erwiesen, das kann gefährlich sein.

Natürlich braucht man dazu unbedingt ein fundiertes Wissen über den Körper – aus Sicht der westlichen und der Chinesischen Medizin, und in bestimmten Fällen auch Laborkontrollen. Denn alle Medizin die wirkt könnte ja auch an anderen Stellen unerwünschte Wirkungen („Nebenwirkungen“) haben. Hier plädieren wir also wieder besonders für eine Integration der westlichen und östlichen Naturwissenschaft, eben „das Beste zu zwei Welten“. Die von uns ausgebildeten Ärzte verfügen über eine solide Grundlage in westlicher und chinesischer Arzneitherapie und konnten in vielen Fällen helfen, in denen die alleinige westliche Therapie nicht ausreichte. Wir führen hierzu fundierte und umfassende Lehrgänge durch, unter anderem in unserem Heilkräutergarten für Chinesische Medizin in einem Bergtal der Provence. Link.

• Klang- und Musiktherapie spielt von alters her ebenso eine wichtige Rolle. An der Universität Heidelberg wurden in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten ganz neue Erkenntnisse zu dieser Therapieform gewonnen. Sie kann bei Tinnitus, ADHS, Autismus, Altersschwerhörigkeit, und anderen Störungen sehr hilfreich sein. Auch speziell für Musiker gibt es besondere Anwendungen in Kombination mit chin. Heilverfahren 

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[1] Effect of acupuncture on hand pain in patients with rheumatoid Arthritis – Clinical research protocol. Fernandes M, Seca S, Gabriel J, Correia R, Santos MJ, Cabrita A, Machado J, Greten HJ. Experimental Pathology and Health Sciences, 2016;8 (2) 125-130

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